Die zirkadiane Uhr reguliert die Aktivitäten im Tagesverlauf. Um die Zeit des Körpernadirs also der niedrigsten Kerntemperatur früh am Morgen, ist die Leistungsfähigkeit träger, abends ist sie dynamischer. Der homöostatische Schlafdruck verläuft nach einem ähnlichen Muster. Die Leistungsfähigkeit lässt in den frühen Morgenstunden nach, wenn der Schlafdruck, der durch die zunehmende Konzentration von Adenosin im
weiterlesenSchlagwort: Melatonin
Melatonin wird in der Epiphyse gebildet. Es hat einen geringen Einfluss auf den SWS, kann aber eine Veränderung von anderen Rhythmen des SCN wie Körperkerntemperatur und Korstisolspiegel bewir-ken. Es wird mit Einsetzen der Dämmerung ausgeschüttet und spielt bei der Regulation von Schlaf- und zirkadianem Rhythmus (nicht jedoch der Qualität des Schlafs) eine wesentliche Rolle. Es hat wahrscheinlich auch einen Anteil an der Signalübertragung zwischen Verdauungstrakt und Gehirn. Melatonin ist auch eine natürliche Komponente der Muttermilch, was man z. B. beim Abpumpen der Milch bedenken sollte: Wurde tags oder nachts abgepumpt? Der zirkadiane Schrittmacher steuert den Melatoninrhythmus. Im SCN finden sich Feedback-Rezeptoren für Melatonin. Eine Melatoningabe bei niedrigem endogenen Melatoninniveau hilft bei Einschlafneigung und verändert den Schlafrhythmus. Bei Einnahme mehrerer Stunden vor dem normalen Anstieg wird der zirkadiane Rhythmus nach vorne verschoben. Allerdings ist nicht eindeutig, ob auch eine Verzögerung des endogenen Anstiegs beeinflusst werden kann. Die größte Evidenz findet man für eine Latenzzeit des Einsetzens des Schlafes. Eine Melatoningabe vor dem Einschlafen kann eine Resynchronisation beschleunigen (z. B. bei Jetlag), da es den SCN „immobilisiert“, sodass der nächtliche Input über die Neuronen stark vermindert wird (zusätzlich zur Einwirkung von Licht). Ein Schlafmangel bzw. Mangel an Melatonin Kann zu Diabetes mellitus Tvp 2 führen, bei dem sich ein sehr niedriges Melatoninniveau findet.