Plagiozephalie

Oft wird der Begriff „Plagiozephalie“ verwendet, wenn es um Kopfdeformitäten im Allgemeinen geht, da dies die häufigste Form der Schädelabweichungen ist. Wahrscheinlich hast du auch schon vom „Flathead-Syndrom“ gehört. Unter diesem Begriff werden viele Symmetriestörungen in der Kopfbildung des Babys zusammengefasst. In diesem Beitrag sprechen wir über die verschiedenen Arten von lagerungsbedingten Kopfdeformitäten und ihrer Hauptmerkmale. Aber ich möchte dir auch zeigen, wie sie sich von anderen Erkrankungen (Kraniosynostose) unterscheiden, da sie auf den ersten Blick verwechselt werden können.

Plagiozephalie

… ist die häufigste lagerungsbedingte Kopfdeformität und ist durch die Abflachung einer Seite des Kopfes am Hinterhaupt gekennzeichnet.

Sie tritt meist als Folge fortdauernden Schlafens in Rückenlage auf, wobei sich der Kopf immer auf die gleiche Seite dreht, was bedeutet, dass das Gewicht des Kopfes immer auf die gleiche Stelle des Schädels fällt. Die muskuläre Kontrolle des Kopfes wird etwa im Alter von 3 Monaten erworben. Es ist daher sehr wichtig, dem Säugling zu helfen, seine Lage zu verändern, um diese Art von Deformität aufgrund von Überdruck zu vermeiden.

Intermezzo Schiefhals: Ein wichtiger Faktor im Zusammenhang mit lagerungsbedingten Schädelasymmetrien ist der Tortikollis. Viele Studien haben gezeigt, dass bis zu 9 von 10 Babys mit Plagiozephalie gleichzeitig einen Tortikollis aufweisen. Ein Tortikollis sollte frühzeitig diagnostiziert werden, um mit der Behandlung zu beginnen und das mögliche Auftreten von Plagiozephalien zu vermeiden oder zu verhindern, dass sie sich verschlimmern.

Brachyzephalie

… betrifft nicht nur eine Seite des Kopfes, sondern das gesamte Hinterhaupt. Sie kennzeichnet sich durch einen beträchtlich breiten, kurzen und am Hinterhaupt abgeflachten Kopf. Sie erscheint als Folge dessen, dass das Kind immer auf dem Rücken schläft. Sie tritt bei größeren und schläfrigeren Kindern gehäuft auf und kommt – wie die Plagiozephalie – bei Jungen doppelt so häufig vor wie bei Mädchen.

Skaphozephalie

… wird auch Dolikozephalie genannt. Die Abflachung erfolgt auf beiden Seiten des Schädels. Sie zeigt sich in einem länglichen und schmalen Kopf. Sie tritt vor allem bei Frühgeborenen auf. Selten ist die Ursache positionell. In der Regel handelt es sich hierbei um Kraniosynostosen.

Osteopathie

Eine osteopathische Behandlung kann bis zur vollständigen Aufrichtung des Kindes sehr nützlich sein. Mit jedem folgenden Wachstumsschub ist eine osteopathische Untersuchung und Behandlung sinnvoll, da sich hier Membranspannungen verändern und anpassen. Die Behandlung findet in der Praxis statt.

Intermezzo Kraniosynosthose: Hierbei handelt es sich um eine vorzeitige Verknöcherung einer oder mehrerer Schädelnähte (zum Teil bereits im Mutterleib) vor Abschluss des jeweiligen physiologischen Verknöcherungsprozesses. Eine Diagnose erfolgt mittels Ultraschall und einem Kernspinntomogramm. Eine frühzeitige manuelle Befunderhebung kann hilfreiche Indizien aufdecken. Im Verlauf wiederholte Wachstumsdokumentation und die Kraniometrie sind ebenfalls wichtige Untersuchungstechniken, die der Kinderosteopath anbieten kann.

Beitragsbild: Stock-Fotografie-ID: 856740272

Zuletzt bearbeitet am 7. Mai 2023 um 16:01 Uhr.