Das Zusammenspiel von Kiefer und Gesundheit: Wie Osteopathie bei Kieferproblemen helfen kann

Kiefergelenksbeschwerden sind weit verbreitet. Wie bereits in meinen Beiträgen Schmerzen auf einer Körperseite und Das Kiefergelenk und seine Verbindung zum Zungenbein erwähnt, hat das Kiefergelenk höchstwahrscheinlich eine ausgleichende Funktion und hilft den Rumpf zu stabilisieren. In diesem Beitrag habe ich bereits über das Links-Rechts-Ungleichgewichtig geschrieben: Der Gallenblasenmeridian. Aber auch Dysbalancen zwischen der Körpermitte und den Körperenden können Probleme verursachen.

Kieferorthopädisch können sich diese Abweichungen als Kreuzbiss darstellen: Ein Kreuzbiss ist eine Fehlstellung, bei der die Zähne im Oberkiefer und Unterkiefer nicht korrekt aufeinandertreffen. Im Normalfall sollten die Zähne des Oberkiefers leicht vor den Zähnen des Unterkiefers liegen. Bei einem Kreuzbiss hingegen überlappen die Zähne des Unterkiefers diejenigen des Oberkiefers seitlich oder sogar vollständig. Dies kann sowohl auf einer oder beiden Seiten des Gebisses auftreten.

Die Problematik betrifft selbst Vorschulkinder. In der Vita finden sich gerne geburtstraumatische Ereignisse, die sich unbehandelt in Körperasymmetrien ausdrücken. Ich habe beobachten können, dass die Membranen ungleich beansprucht werden und sich zu einer Quelle für derartige Abweichungen entwickeln.

Embryologisch differenzieren sich das Gehirn und das Herz: Während das Großhirn eine vorwärtsgerichtete Bewegung in Richtung Stirn vollzieht (s. Video), steigt das Herz hinab. Durch das Wachstum des Gehirns beugt sich der Embryo immer mehr nach vorne und erreicht rundum den 33. Tag die maximale Beugung. Das Herz setzt seinen Abstieg immer weiter fort und erreicht zum Ende der Embryonalperiode (ca. 90. Tag) den Brustraum. Diese Bewegungsabsicht ist in den Zellen gespeichert und Störungen in dieser Motilität werden osteopathisch aufgespürt und behandelt.

Störungen in der Membranspannung verursachen ihrerseits Spannungsveränderungen in den Suturen und in der Kiefergelenksmuskulatur. Eine nachhaltige Behandlung bezieht den Körper ganzheitlich mit ein und schafft durch eine Normalisierung der Körperstatik die Voraussetzung für eine erfolgreiche Spannungsregulation im Kiefergelenk.

Natürlich hat die Osteopathie Grenzen. Liegt eine große Abweichung vor, sollte die kieferorthopädische Korrektur nicht vernachlässigt werden. Aber auch hier kann die Osteopathie unterstützend aktiv sein und den Behandlungserfolg optimieren.

Bildnachweis: magicmine
Stock-Fotografie-ID: 1324221946

Zuletzt bearbeitet am 1. April 2024 um 21:39 Uhr.

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